Das war eine Prunksitzung wie in alten Zeiten. Zum 66. Geburtstag der Treuchtlinger Karnevalsgesellschaft gaben ihrer KG nicht weniger als 34 ehemalige Prinzenpaare die Ehre – umrahmt von einem Mammutprogramm, das lang, aber nie langweilig war.

Bersten gefüllt. Viel Polit-Prominenz und Faschings-Größen gratulierten artig. Und – wie gewohnt – über 100 Akteure auf der Bühne. Um die Zukunft der KGT muss einem scheinbar nicht bange sein. Selbst die Luftflotte Nürnberg und Vertreter der Narrhalla München wurden gesichtet. Eine große Abordnung der KG Ellingen hatte einen Bollerwagen voller Geschenke im Gepäck. Und der Saal war selten so bunt, angesichts der vielen Prinzessinnen und Prinzen samt jahrzehntealter Rüschen und Federn.

Vor vielen Stammgästen lief wohl eine Art Film vor dem inneren Auge ab, als der eine Prinz oder die andere Prinzessin auf die Bühne gerufen wurde. So lange ist das schon her… In zwei Gruppen wurden die ehemaligen Regenten auf die Bühne gebeten. Größten Respekt erfuhr Prinzessin Hildegard (Liebhardt), die Prinzessin von 1955, die von ihrem Schwiegersohn Uli Kreuzer auf die Bühne geführt wurde, dem Ehrenpräsidenten der Narrhalla. Es gab ein großes Wiedersehen. Und es gab viel Zeit, sich zu erinnern.

Spannend der Vergleich der Tollitäten-Roben, die auf nur zwei Schneider-Traditionen zurückgehen. Die vergangenen 28 Jahre gehörten Dagmar Pössnicker, davor war „Schneider-Meier“ der Herr der Gewänder.
Das Programm präsentierte sich bunt gemischt. Neben den vielen Tanzformationen der Garden und den Nummern, die es schon bei der ersten Prunksitzung am Wochenende zuvor zu bewundern gab (wir berichteten), stand diese Sitzung ganz im Zeichen des Jubiläums – gespickt mit einigen tollen Überraschungen.

Den Brüller des Abends lieferte „Da Loch Sepp“. Im Nebenberuf eigentlich Hochzeitslader brachte der Schrobenhausener eine Präsenz auf die Bühne, die selten so zu erleben war in der Stadhalle. Das Publikum lachte Tränen angsichts des Rundum-Schlages durch ein geballtes Eheleben. Passend zur Hauptnummer der vier KG-Granden bemerkte auch der Sepp, dass es im Ehehafen auch Kriegsschiffe gibt. Der Loch-Sepp, alias Josef Nieser, wurde erst nach einer Zugabe in die Nacht entlassen. Er war vom KG-Urgestein Helmut Zürrlein „entdeckt“ und nach Treuchtlingen gelotst worden, nachdem er am Abend zuvor noch live im Fernsehen zu sehen gewesen war.

Die Traumschiff-Nummer des KGT-Show-Quartetts Markus, Jürgen, Thomas und Mike lief gut – und mit Tiefgang. Neben lokalen Spitzen ging es am Ende vor allem um einen Aufruf, friedlich miteinander umzugehen. Diesen Ball nahm am Ende der Showtanz der Elferräte samt Damen auf mit seiner Reise um die Welt.

Insgesamt eine gelungene Jubiläums-Party, deren Programm erst nach 1.30 Uhr die Bühne frei machte für Tanz- und Barvergnügen.

Auszug aus dem Treuchtlinger Kurier vom 13.02.2017  / TK – Hubert Stanka