Dass die Treuchtlinger Karnevalsgesellschaft immer wieder neue Wege geht, das bewies die Faschingsdämmerung in der Stadthalle am Samstag (7.11.). Nicht nur über 1000 Luftballons schmückten den Saal, auch die Gäste wurden mit Ballons bedacht. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die Frage nach dem neuen Prinzenpaar. Mit Markus III. (Menk) und seiner Gattin Beate I. übernehmen bestens bekannte Wirtsleute die Faschingsherrschaft.

Die Faschingsdämmerung war eine Art „Warmlaufen“ für die bevorstehende, ausgesprochen kurze Session. Die Aktiven hatten ihren ersten Auftritt, wenn auch noch ohne „Show“. Wie immer kann die KG auf ein großes Potenzial an Nachwuchstänzerinnen bauen, die das ganze Jahr über schon fleißig für die verschiedenen Tänze trainiert haben.

Das „alte“ Prinzenpaar Gerhard III. und Carmen II. hätten das Zepter am liebsten gar nicht abgegeben, so viele schöne Eindrücke hatten die beiden noch aus dem vergangenen Jahr. Aber was muss, das muss. Und so stieg die Spannung, nachdem KGT-Vorsitzender Jürgen Scheuer nach der Begrüßung die Regie an den Präsidenten Markus Bartel abgegeben hatte.

Es sei nicht einfach gewesen, ein passenden Prinzenpaar zu finden, so Bartel. Als Finte ließ er im Saal Luftballons verteilen, mit denen das Paar in diesem Jahr ausgelost werden sollte. Natürlich nur zum Spaß. Die Ballons stiegen schließlich zur Decke.

Markus und Beate Menk hatten es aus beruflichen Gründen gerade noch zur Veranstaltung geschafft – ein Vorgeschmack, wie das in der Session so laufen könnte – denn das Paar ist mit der Bewirtung der Wallmüllerstuben eigentlich mehr als ausgelastet. Und so beschrieb Bartel, wie das mit der Überredung geklappt hat. Angeblich hatten er und sein Hofmarschall Markus Ruff eine Familienfeier vorgegeben, die zu organisieren sei – und nichts anderes sei der Karneval ja. Im Laufe des Gesprächs waren die beiden dann langsam mit der wahren Absicht herausgerückt. Und sie erhielten letztlich das OK. Ob die Zusage von Markus oder Bea kam, war am Samstag noch strittig. Die Entscheidung fiel auch deshalb, weil die Session extrem kurz ist, und die beiden Wirtsleute es deshalb koordinieren können. „Ich hoffe, dass wir immer pünktlich kommen“, so Prinz Markus noch. Dass sich das Paar bei der KGT schon lange wohl fühlt, ist kein Geheimnis. Sie waren bereits bei vielen Bällen zu finden.

Das ausscheidende Prinzenpaar Gerhard und Carmen wurde derweil mit großem Applaus verabschiedet. Gerhard Müller wechselt in den Elferrat, und so bleiben die beiden der KGT auf diese Weise treu.

In der beginnenden Session gibt es eine ganze Reihe von Neuigkeiten. So hat die KG neue Scheinwerfer beschafft, die den Saal in beeindruckendes Licht tauchen. Neu wird auch das Konzept der Prunksitzungen sein. Nach wie vor gibt es einen großen Pool an Organisatoren und Helfern, die sich um die vielen kleinen und großen Dinge im Hintergrund kümmern, und eine große Schar an Trainerinnen für die Garden und Showtänze.

Neu sind die beiden „Jungfüchse“ Nico Wössner und Niklas Kobras-Zürrlein. Die beiden waren durch ihre Auftritte im vergangenen Jahr bekannt und wollen jetzt eine neue Tradition begründen. Wie sie auf der Bühne erklärten, suchen sie noch Mitstreiter, also Jungs ab neun Jahre, die bei den „Jungfüchsen“ noch mitmachen wollen.

Nach der allgemeinen Vorstellung und der „Schlacht“ am warmen Buffet verteilte Werner Zobel vom Fastnachtsverband hochkarätige Auszeichnungen. Die höchste, nämlich den Verdienstorden in Gold des Bundes Deutscher Karneval, erhielt Jürgen Weiler. Dieser ist seit 32 Jahren aus der KGT kaum wegzudenken und als echter Ehrenamtler in vielen Bereichen im Einsatz – nicht zuletzt ist er für den Treuchtlinger Gesellschaftsorden zuständig. Weitere Verdienstorden des Verbandes gingen an Ramona Löffler und Klaus Etten, die beide seit mindestens 25 Jahren bei der KG aktiv sind.

Der neue Orden zeigt übrigens die Treuchtlinger „Kaaba“, wie Bartel scherzhaft erklärte, also die Raiffeisenbank am Wallmüllerplatz. Der KG-Präsident hatte auch noch einen Hinweis auf die Benefiz-Gala am 16. Januar im Gepäck, mit toller Musik, Casino-Atmosphäre und Kabarett aus der fränkischen Fastnacht. Partner ist in diesem Jahr der Lions Club Altmühltal. Der Erlös der Veranstaltung kommt dieses Mal dem Bürgerhaus Treuchtlingen zugute.

Auffallend war bei der diesjährigen Faschingsdämmerung die „Tanzwut“ des Publikums. Das Duo Wahnsinn traf offenbar den Nerv. Bis in den Morgen war die Tanzfläche gut gefüllt.

 

Auszug aus dem Treuchtlinger Kurier vom 09.11.2015 – TK Hubert Stanka