Man kann wohl davon ausgehen, dass viele der kleinen Teilnehmer des 1. Kinderfaschingsballs der Karnevalsgesellschaft Treuchtlingen (KGT) Pandemie-bedingt noch nie einen solchen erlebt hatten. Umso ausgelassener war nach der langen Pause die Stimmung in der proppenvollen Stadthalle.

Vor der Bühne tummelten sich Marienkäfer, Waldfeen, Spiderman, die Biene Maja und viele weitere fantasievoll gekleidete Gestalten. Unbestätigten Berichten zufolge kehrte eine Horde aus einer benachbarten Römerstadt in panischer Angst kurz nach Dettenheim wieder um, nachdem bekannt wurde, dass die gesamte Familie Obelix mit Asterix auf dem Kinderfaschingsball anwesend war.

Trotzdem war kaum noch ein Platz frei, als David Hoyer, selbst Mitglied der KGT, an den Keyboards die Stimmung im Saal aufheizte, ehe die Aktiven auf und vor die Bühne marschierten. Die Juniorengarde, die Prinzengarde, der Elferrat und das Prinzenpaar René I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Svenja I. gaben den kleinen und großen Narren die Ehre; sie alle begrüßte Präsident Patrick Geiger sehr herzlich.

Den ersten Auftritt bestritt die Kinderschautanzgruppe im Piratenlook, einstudiert von Miriam Renner, Larissa Herrmann und Vanessa Kaiser. Anzahl und Begeisterung der jungen Teilnehmer lassen für die Zukunft der Treuchtlinger Garden nicht bange werden.

Diesen Eindruck vermittelte auch die Kindermarschtanzgarde unter der Leitung von Nadine Schöner, Andrea Wagner, Maike Schöner und Laura Eitzenberger, die gekonnt ihren Schautanz darboten und ebenfalls großen Applaus ernteten.

Anschließend zeigte Tanzmariechen Clara Hoffmann, was ihr Tommaso Pellegrini und Linda Reißlein beigebracht hatten. Speziell ältere Zuschauer ab 30 dürften voll Neid und Bewunderung auf die Beweglichkeit der jungen Dame geblickt haben, die bei den umstehenden Kindern sicherlich den Wunsch geweckt haben dürfte, es ihr irgendwann einmal gleichzutun.

Danach hatten dann die jungen Gäste ihren Auftritt bei verschiedenen Spielen zusammen mit Aktiven der KGT und dem Prinzenpaar. Insbesondere Prinzessin Svenja I. zeigte sich wieder einmal als Stimmungskanone, die alle Kinder begeistert.

Die Eltern stürmten währenddessen das Kuchenbuffet mit selbstgebackenen Kuchen und Torten, die jeden Konditor vor Neid hätten erblassen lassen – und die entsprechend reißenden Absatz fanden.

Ihren Marschtanz zeigte die Prinzengarde (Choreografie: Tommaso Pellegrini). Bewundernswert auch deshalb, weil die Garde erst am Vorabend nahe Würzburg aufgetreten ist und die Mädels entsprechend spät erst wieder zurück waren.

Die Feuergefahr stieg während heißen Tänze drastisch, aber auch hier wusste die KGT Rat: Sie rief einfach eine Juniorengarde „Feuergefahr“ ins Leben, die mit Blaulicht und Feuerlöschern anrückte und mit gekonntem Showtanz die Brandgefahr bekämpften. Als Kommandanten dieser Truppe wirkten Tina Schmittl, Inka Sehrig sowie Maxima und Franziska Müller an der gelungenen Löschaktion mit.

Auch in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zeigte sich die KG auf der Höhe der Zeit. So wurde eigens ein Konfetti-Recycling-Trupp engagiert, der mit wachsender Begeisterung die auf dem Fußboden liegenden Papierschnipsel sorgfältig wieder zusammenfegte und in Popcorn-Bechern sammelte. Etwas kontraproduktiv war natürlich, dass die Becher anschließend den Umstehenden wieder über den Kopf geschüttet wurden – aber auf diese Weise ging wenigstens die Arbeit nicht aus.

Da es sich ja um einen Kinderfaschingsball handelte, mussten (oder durften) jetzt die jungen Gäste wieder ran. So zum Beispiel beim Sackhüpfen in riesigen Einkaufstaschen und als Highlight beim „Schnuller-Schnappen“, bei dem die Kinder mit dem Mund einen der Weingummi-Schnuller erwischen mussten, die auf einer gespannten Schnur aufgereiht waren. Während manche anfangs leer ausgingen, verließen andere mit wahren Hamsterbacken die Kampfarena.

Ein karnevalistischer Höhepunkt war der Prinzenwalzer, bei dem das gekrönte Paar seine Tanzkünste zeigen soll. Eine nicht sehr einfache Übung, hatten doch zuvor die Garden die Messlatte sehr hoch gehängt. Hinzu kam noch ein Missverständnis: Während Svenja I. der Musik entsprechend einen Walzer tanzen wollte, bestand René I. auf Tango Argentino. Das konnte nicht gutgehen – und schließlich einigte sich man auf einen gemeinsamen Disco-Fox.

Gegen Ende zeigten Tanzmariechen Valentina Stöhr und die Prinzengarde Queen ihr ganzes Können, den Abschluss bildete eine Polonaise, für deren Länge der Saal nicht ausreichte. So erreichte die Spitze der Schlange schon wieder die Bühne noch bevor das Ende diese verlassen hatte.

Fazit: Der 1. Kinderball der KGT war ein voller Erfolg, und es ist zu vermuten, dass auch der zweite KiBa am 19. Februar ab 14 Uhr an gleicher Stelle wieder vollkommen ausgebucht sein wird.

Auszug aus dem Treuchtlinger Kurier vom 02.02.2023 / TK -Jürgen Leykamm